"Die am schwierigsten zu erlernende Fähigkeiten, wenn es um Pferde geht, muss Folgende sein: Nichts persönlich zu nehmen."
Tik Maynard: Wanderjahre eines Horseman
Es ist aus eigener, intensiver Erfahrung tatsächlich eine grosse Herausforderung, das Verhalten des Pferdes nicht persönlich zu nehmen und entsprechend unemotional zu reagieren. Wir erkennen oft nicht gleich, warum unser Pferd etwas nicht kann oder will. Negative Emotionen des Reiters - die das Pferd sofort spürt - verbessern nie die Situation, im Gegenteil. Was empfiehlt sich denn, dann zu tun?
- ATMEN. Bei Stress wird unsere Atmung schneller und flacher. Die (auch nur kurze) Konzentration auf eine ruhigere, tiefe und gleichmässige Atmung beruhigt den Reiter und damit auch das Pferd.
- PAUSE. Wenn der emotionale Teil des Gehirns stark aktiviert ist und entsprechende Stresshormone ausgeschüttet werden, fällt niemandem eine gute Lösung zur aktuellen Situation ein. Entspanntes Leichttraben, Schritt reiten am langen Zügel, sogar Anhalten und die Zügel aus der Hand kauen lassen bewirken Wunder. Die Unterbrechung der Anspannung, verbundenen mit bewußter Atmung, löst die Situation zu einem guten Teil bereits auf.
- ANDERS oder ENDE. Manchmal ist es genau richtig, abzusteigen und das Pferd entspannt trocken zu führen. Manchmal ist es besser, nach der Pause mit etwas ganz Anderem weiter zu machen, z.B. Seitengänge im Schritt, Volten, Schlangenlinien oder Übergänge zu reiten. Oft hilft es auch, an den Punkt des Trainings zurück zu gehen, an dem es noch richtig gut lief, und genau das 1-2 Mal zu wiederholen. Wenn davon etwas gut gelingt, ist auf jeden Fall ein guter Abschluss für den Tag erreicht und das Aufhören gelingt beiden, nämlich Pferd und Reiter, mit einem guten Gefühl.